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PALMSONNTAG: Lied-Meditation


„Singt dem König Freudenpsalmen“ (GL 280)

 

1.)

... Hör das Lied in ganzer Länge (3:12)

... Wenn Du magst, schließ dabei die Augen.

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2.)

... Hör das Lied strophenweise: [Pause]-Taste

... Lies dazu nachfolgende Liedmeditation

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3.)

Hör das Lied noch mal in ganzer Länge.

Wenn Du magst, sing mit!

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LIED: Strophen & Meditation

 

Text: unbekannt (Salzburg, 1783)

Melodie: unbekannt (Bamberg, 1732 / Augsburg 1800)

 

Singt dem König Freudenpsalmen. Völker, ebnet seine Bahn:

Zion streu ihm deine Palmen; sieh, dein König naht heran!

Der aus Davids Stamm geboren, Gottessohn von Ewigkeit.

uns zum Heiland auserkoren, er sei hochgebenedeit!   (=Pause=)

 

Das hört sich doch gar nicht gefährlich an. Weder die freundliche Melodie, noch sein Inhalt. Das Lied wird seit über zweihundert Jahre an Palmsonntag gesungen. Einmal im Jahr: Ein Loblied auf den König. Er zieht in Jerusalem ein, in seine Stadt. Die Bevölkerung jubelt darüber. Und der Himmel auch. Alles ganz großartig. Ein Triumph! ... Wenn da nicht ein paar Wermutstropfen wären, die man erst bemerkt, wenn man ein bisschen genauer hinsieht. Der Name des Königs wird nicht genannt. Ist der nicht so wichtig? Oder soll er lieber verschwiegen werden? Im Lied wird der König durch Hinweise und Titel näher charakterisiert: „aus Davids Stamm, Gottes Sohn“. Wer hören kann, der kapiert schon, dass es da nicht um einen gewöhnlichen König geht. Das aber macht die Sache umso heikler. Weil Personen, die für sich eine besondere Nähe zu Gott in Anspruch nehmen, anderen meistens verdächtig sind. Und dann auch noch Jerusalem. Ausgerechnet Jerusalem. Wo es dort schon so vielen schlecht ergangen ist, die zwischen Gott und den Menschen den für sie passenden Platz gesucht haben.

 

Sieh, Jerusalem, dein König; sieh, voll Sanftmut kommt er an.

Völker, seid ihm untertänig, er hat allen wohlgetan!

Den die Himmel hoch verehren, dem der Chor der Engel singt,

dessen Ruhm sollt ihr vermehren, da er euch den Frieden bringt!   (=Pause=)

 

Der sanfte Friedensbringer. Mir ist kein Beispiel aus der Weltgeschichte bekannt, wo das funktioniert hätte. Alle sind sie gescheitert oder gar zu Tode gekommen: Mahatma Gandhi, Martin Luther King. Und eben auch der Mann aus Nazareth, um den es hier geht. Jesus geht nach Jerusalem, weil er weiß, dass es jetzt ernst wird. Seine Zeit auf der Erde tritt in ihre finale Phase. Jesus scheint sich im Klaren zu sein, dass es dazu keine Alternative gibt. Wer vom Gott Abrahams erzählt, wer in den Glaubensspuren des Volkes Israel geht, der muss die Menschen in Jerusalem gewinnen, und sich mit den Mächten auseinandersetzen, die dort am Werk sind. Da geht es dann um Politik und persönliche Interessen, und leider nur nebenbei auch um den Glauben an Gott. Der wird für so manches missbraucht, was gar nicht zu ihm passt. Jesus weiß: Diesen Zusammenprall der Kräfte und Geister muss er aushalten. Erst wird gejubelt, dann verdammt; erst geliebt, dann getötet. Und es scheint so, als ob er seinen Tod dabei einkalkuliert.

 

Geister, die im Himmel wohnen, preist den großen König heut;

und ihr Völker aller Zonen singt: Er sei gebenedeit!

Singt: Hosanna in der Höhe, hochgepriesen Gottes Sohn!

Mögen Welten einst vergehen, ewig fest besteht sein Thron.

 

Mögen Welten einst vergehen, ewig fest besteht … sein Thron.   (=Pause=)

 

„Mögen Welten einst vergehen, ewig fest besteht sein Thron.“ - Jesus verlangt etwas von denen, die sich ihm anschließen. König will er lieber keiner sein. Ihm ist klar, was passiert, wenn man ihn in diese Rolle zwängt. Wenn aber König, dann ganz anders, als die Leute es erwarten. Nein, er erwartet etwas von ihnen: Dass sie auf das verzichten, was sie zu viel haben und mit den Armen teilen; dass sie nicht einem zujubeln, den sie aus eigenen Interessen wollen, sondern allein vor Gott niederknien; dass sie endlich damit aufhören, sich um die besten Plätze zu streiten.

 

„Mögen Welten einst vergehen, ewig fest besteht sein Thron.“ - So endet das Lied. Triumphal. Selbstbewusst. Und gibt einen Blick frei auf das, was kommen wird: Gründonnerstag, Karfreitag … OSTERN!


FJW Nach Text-Vorlage von:

kirche-im-swr.de/...manuskripte&id=21681

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